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Bei Franken und Thüringern

Text: Johann Müller

Oberpfälzer Waldverein auf Jahresausflug

So viele Besucher am zeitigen Morgen füllen selten den Kirchenraum der Ruine „Sankt Katharina auf dem Berg“ bei Wunsiedel. OWV-Vorstand Markus Müller und Stellvertreterin Karin Zielbauer (vorne von links) hatten eine lustige Reisegesellschaft beim jährlichen Busausflug dabei.


Schwer zu sagen, was nun der eigentliche Höhepunkt der Busreise des OWV Kohlberg war. Für manche eventuell eine alte Kirchenruine auf dem Berg, oder die packende Flugschau im Greifvogelpark, das Schifferlfahren auf der Bleilochtalsperre oder auch der abendliche Fernblick vom alten Vulkankegel Großbüchlberg. Die fünfzig Reisenden kamen jedenfalls mit schönen Erinnerungen zurück.

Da die Vorstandschaft um Markus Müller und das Busunternehmen Bäumler diesmal nähere Ziele anpeilten, kamen die Mitfahrer noch am kühlen Morgen im Fichtelgebirge an. Erste Station war da die Wallfahrtskirche „Sankt Katharina auf dem Berg“. Sie wurde um 1350 erbaut, ist seit der Reformationszeit verfallen und wurde 1979 aufwendig restauriert. Granittafeln mit den acht Seligpreisungen aus der Bergpredigt zieren nun in mehreren Sprachen die Innenwände. Eine würdige Gedenkstätte und Glaubenszeugnis unserer Vorfahren, gleich am Stadtrand von Wunsiedel.

Bereits Kaiser Friedrich II. machte ab etwa 1220 die Greifvogeljagd als Monopol der Adeligen in seinem Reich bekannt, erfuhren die Besucher auf dem Katharinenberg. Zwei Falknerinnen führten gekonnt und mit amüsanten Einlagen durch das Programm. Die 59 Tiere dort stammen alle aus Zuchtanlagen, nicht aus freier Wildbahn. Sie wurden von klein auf an Menschen gewöhnt. Ganz ungewohnte Namen wie Schopfkarakara waren darunter, aber auch bekannte Arten wie der Amerikanische Weißkopfseeadler. Übrigens: kennen sie Schnitzel, Salami und Kabanossi? So heißen die drei Minischweine im Streichelzoo der Falknerei.

Gegen Mittag faszinierte die Reisenden der Bleiloch-Stausee bei Saalburg in Thüringen. Mit 28 Kilometern Länge und einem Wasservolumen von 215 Millionen Kubikmetern ist er der größte dieser Art in Deutschland. Er windet sich mit vielen Kurven und Seitenarmen seit 1932 durch das idyllische Tal. Schon der Dichter Ludwig Gangkofer hat die Landschaft 1912 in Gedichten gerühmt. Vorbei an Ankerbuchten für Boote, Campingplätzen, Sommerhäuschen und Staumauern führte die Rundfahrt auf dem Wasser. Auf der Rückreise machte Busfahrerin Gabi einen kleinen Abstecher ins ehemals geteilte Dorf Mödlareuth, bevor das Abendessen auf der Terrasse des Berggasthofes in Büchlberg entspannt den Tag ausklingen ließ. Spaßeshalber wollte Vorstand Müller zum Schluss im Bus noch Schafwolldecken und Heizkissen verhökern, was ihm den Lacher des Tages einbrachte.

„Keine Angst, der tut dir nichts!“ Die Falknerin lässt Madeleine ihre ersten Erfahrungen mit einem Greifvogel machen.



Fotos: Johann Müller, Andrea Gagulic